Fernweh-Links zu Motorradreisenden
Von uns gibt es weder ein Reiseblog, noch YouTube-Kanal oder Insta-Stories. Die knappe Zeit mit den Freunden unterwegs ist viel zu kostbar, als dass wir sie mit der Suche nach eindrucksvollen Kameraperspektiven und möglichst geistreichen Tagebuch-Gedanken vertrödeln wollten. In dieser Linkliste solltest du jedoch reichlich Futter für dein Motorradreisevirus und Inspiration für neue Abenteuer finden können. Schönes Fernweh ;-)!
Stefan hatte genug vom Alltagstrott einer 40-Stunden-Woche und wollte sehen, was dieses Leben noch so für ihn zu bieten hat. Als Kollege Lehmann sein 30-jähriges Firmenjubiläum feiert wird endgültig klar, dass es so für ihn nicht weitergehen soll. Aber wie genau führt man eigentlich ein gutes Leben? Stefan kündigt den Job und bricht im Mai 2014 mit Kumpel Fou auf, um soweit nach Osten zu fahren, wie sie ihre Motorräder tragen würden. Warum? Vor allem aus Angst vor dem, was passieren würde, wenn er nicht aufbricht. Auf howfarcanwego.de findest du das Blog zur 2-jährigen Reise von Stuttgart nach Sydney. Dank einer erfolgreichen Crowdfunding Kampagne erschien später auch das Taschenbuch "Good Bye, Lehmann: Auf der Suche nach dem guten Leben".
Wenn die Fernreisepläne über das Maß eines normalen Urlaubs hinausgehen, sind die Reisenden in der Regel ungebunden. Wie sollte man sich auch ernsthaft für längere Zeit auf so ein Abenteuer einlassen können, wenn Liebe, Verantwortungsgefühl und das schlechte Gewissen die Gedankenwelt an die Heimat fesseln? Nein, so kann das nicht gut gehen. Die einzig funktionierende Alternative zur "Fern(reise)beziehung" ist wohl die "Zusammenreisebeziehung". So halten es jedenfalls auch die Krad-Vagabunden "Simon" und "Panny". Das motorradbegeisterte Pärchen ist schon seit vielen Jahren gemeinsam unterwegs, als sie 2010 dann auch den Mut fanden, eine dreieinhalbjährige Weltumrundung zu wagen. Simone ist in diesem Team die Frau für die Fotos und Frank verarbeitet die gesammelten Erlebnisse in Büchern und Vorträgen. Zusätzlich kümmert er sich um die inhaltsschwere Homepage, welche ein echter Tipp für alle Mototrotter ist. Bisher sind die Bücher "Krad-Vagabunden - Licht- und Schattenseiten einer Weltreise" (2 Teile) sowie das neueste Werk "Winterflucht - eine Motorradreise durch Spanien, Portugal und Marokko" erschienen. Was Pannys Schreibstil in der Masse der Reiseliteratur zu etwas Besonderem macht ist die Tatsache, dass er den Stift auch dann nicht beiseite legt, wenn es um die Schwierigkeiten des Dauerreiselebens geht. Neben allem Positiven, was der Reisealltag so mit sich bringt, liest du bei Panny in unverblümter Offenheit aber auch, dass dieser ebenso Tiefen hat und eben nicht frei von Sorgen, Frust und Entbehrungen ist. Wenn du also nicht gerade nach verklärter Lagerfeuerromantik suchst, dann bestell dir gleich ein Exemplar. Am besten direkt auf der Seite der Krad-Vagabunden.
Hand auf's Herz: Was bitte könnte denn noch cooler sein, als der Film über eine Motorradreise von Obi-Wan Kenobi mit seinem Kardankumpel? Ja, genau! Im Frühjahr 2004 starten die Freunde Ewan McGregor und Charley Boorman in London ihre Weltumrundung. Zwischen Drehterminen für die "Star Wars" Filme geht es in 115 Tagen immer ostwärts quer durch Europa, die Mongolei und Sibirien, über den Pazifik und dann weiter durch Alaska und Kanada, bis sie nach ca. 30.000 km auf ihren BMWs New York erreichen. Die beiden wurden auf ihrer Reise von einem Kamera- und Supportteam begleitet, sodass ihr "Long Way Round" später als sehr unterhaltsame TV-Serie ausgestrahlt wird und auch als DVD und Buch erscheint. 2007 packte Ewan und Charley erneut das Reisefieber. Mit "Long Way Down" folgte die Fortsetzung von der Nordspitze Schottlands bis zum Kap Agulhas an der südlichsten Spitze Afrikas. Bleibt nur die Frage: Wie steht's mit einem "Long Way Up"? Wir sind gespannt...
Bikes, dust and Rock 'n' Roll: Diese sympathischen Berliner haben eine Passion für liebevoll umgebaute alte BMWs und verstehen sich als "Botschafter für Motorradkultur". Aber sie wären nicht in der Kardankumpel-Linkliste, wenn es in ihrer Botschaft nicht um mehr ginge, als um den perfekt gestylten Auftritt vor der Eisdiele um die Ecke. Regelmäßig führt sie ihre Abentuerlust auch in die Welt hinaus und der Weg ist der Gemeinschaft dabei wichtiger, als das Ziel selbst. Das wiederum kommt uns irgendwie bekannt vor ;)! Dank ihrer kreativen Ader entstehen dabei gelegentlich auch kleine "Roadmovies", wie z.B. 2013 "Mission Manx" als sie von Berlin aus auf die Isle of Man fahren - selbstverständlich mit Pflichtstop im legendären "Ace Cafe" in London. Wer nun aber meint, der Motorradcircus sei lediglich eine nur mit sich selbst beschäftigte Cafe-Racer-Schrauber-Truppe mit blinki-blinki Insta-Profil und Schönwetterbikes, der irrt gewaltig! Bereits 2009 gründeten die Jungs mit Freunden den
Verein Ärzte Helfen e.V. , der sich insbesondere für eine bessere medizinische Versorgung in Afrika engagiert. Auch die "MissionSouth" im November 2016 war mehr als eine Abenteuer-Kumpeltour durch Afrika: Als Beitrag für ein bisschen mehr Gerechtigkeit in der Welt konnten satte 13.000 Euro an Spenden eingesammelt und der Partnerklinik in Gambia übergeben werden. Respekt Dudes!
Erik macht das, wovon wahrscheinlich viele träumen: Er geht mittlerweile hauptberuflich seinen beiden größten Leidenschaften nach - der Fotografie und dem Reisen mit dem Motorrad. Erik ist regelmäßig auf Tour, verkauft seine Reportagen an die Printmedien und veranstaltet sehr unterhaltsame Live-Multivisionsshows. Vor allem aber macht Erik auch Filme, welche er in Eigenregie von der Kamera bis hin zum Sprecher selbst produziert. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind absolut professionell, aber auf eine sehr sympathische Art und Weise auch irgendwie anders und viel authentischer, als die normalen Reisedokus, wie man sie so kennt. Sein Herz hat Erik an Schottland verloren, aber auf seiner Hompepage kannst du auch Filme über Reisen durch Südostasien, Nordamerika und Cuba bestellen. Wir wünschen ihm von Kardankumpel zu Kardankumpel, dass noch viele weitere folgen werden!
Daniel und Lars hatten im Studium viel mit virtuellen Realitäten zu tun. So ist es nur allzu verständlich, dass nach dem Abschluss nun spannende Reisen im richtigen Leben auf der Wunschliste ganz oben standen. Wäre da nicht das übliche Problem aller Studenten: keine Kohle! Aber jetzt erstmal irgendeinen Job anzufangen, um sich das Geld für die Reiseträume zu verdienen, fühlte sich an diesem Meilenstein im Leben wohl auch nicht richtig an. Also musste das irgendwie unterwegs funktionieren. Das Projekt "210" (2 wheels, 1 world, 0 money) war geboren und im August 2008 ging's los. Um die Welt ohne Geld - wenn der Tank leer ist, müssen eben Jobs gefunden werden. Ob Daniel bei seiner Abfahrt in Berlin wohl wirklich daran geglaubt hat, dass sein persönlicher "Ländercounter" mit dieser Strategie 6 Jahre später bei 99 stehen wird? Da der Winter vor der Tür stand fahren sie zunächst Richtung Süden durch Europa, um erst in Nordafrika nach Osten abzubiegen. Als Lars sich in der Türkei eingesteht, dass diese Art von Reise nicht sein Ding ist, fährt Daniel allein weiter. Erst 2011 kommt er der Liebe wegen von Neuseeland nach Hause zurück. Im April 2014 begann dann der zweite Teil der Weltumrundung: Diesmal ist Daniels Freundin Josephine von Anfang an mit dabei. Sie bereisten die Amerikas vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt und haben im Anschluss, weil 2 Reisejahre ja auch arg knapp bemessen sind ;-), noch ein weiteres Jahr in Afrika hinten drangehängt. Wer mehr über die Reisen der beiden sympathischen Globetrotter erfahren möchte, klickt sich am besten durch das großartig bebilderte Onlinetagebuch. Der Film "Somewhere Else Tomorrow" über den ersten Teil der Weltumrundung der Reise feierte 2014 Premiere, der zweite Teil ist gerade in Arbeit.
Rolf war erfolgreicher Geschäftsführer in der Werbebranche. Nach eigener Aussage glücklich mit seinem Leben und nie ein Abenteurer. Nichts deutete darauf hin, dass er einmal etwas Verrücktes tun würde. Er macht den Motorradführerschein, weil sein bester Freund Joe die Idee einer Motorradreise ins Spiel brachte und 2011 knatterten die beiden mit Lederjacke und Halbhelm auf Cruisern durch den Westen der USA. Für Rolf gab es an diesem Roadtrip dann auch nur einen Haken: Er war viel zu schnell wieder vorbei. Katsching, Primärinfektion! Weil das Motorradreisefieber nicht vergehen will, kommt bald die Frage auf, was denn die beste Reise sei, die sie machen könnten. „Die beste Reise ist die, von der wir nicht wissen, wann sie endet.“ Im Sommer 2014, kurz nachdem Deutschland Fußball-Weltmeister wurde, beginnen die beiden Freunde in München das Abenteuer Weltreise. Immer Richtung Osten und Rückreisedatum offen, diesmal sollte das Budget das einzige Limit sein. Zehn Monate waren sie gemeinsam unterwegs, weitere sieben fuhr Rolf noch alleine weiter. Insgesamt 505 Tage und 65.266 km in 42 Ländern. In seinem Buch "Weltenreise – Mit dem Motorrad ins Abenteuer und zurück" erzählt Rolf in tollen Geschichten und mit ausgesprochen schönen Fotos von seinen Erlebnissen. Kann man wirklich auf das Gute in den Menschen vertrauen und trotz teils katastrophaler Nachrichten aus aller Welt einfach das Wagnis einer solchen Reise eingehen? Rolf kommt jedenfalls mit der Überzeugung zurück „dass derjenige, der eine freundliche Welt entdecken will, auch eine freundlichere vorfinden wird“. Wie sagte schon Mark Twain: Reisen ist tödlich für Vorurteile.
...und noch viele weitere: